Bayer-Aktie springt auf Jahreshoch: US-Regierung stärkt Position im Glyphosat-Streit
Bayer-Aktie auf Jahreshoch: Rückenwind aus den USA
Der Solicitor General der USA hat empfohlen, dass der Supreme Court ein zentrales Glyphosat-Urteil gegen Bayer zur Prüfung annehmen soll. Diese Empfehlung ist von besonderer Bedeutung, da das Gericht die Position des höchsten US-Regierungsjuristen häufig berücksichtigt. Im Kern geht es um die Frage, ob einzelstaatliche Klagen die bundesweite Zulassung des Mittels durch die US-Umweltbehörde EPA aushebeln dürfen. Bayer argumentiert seit Jahren, dass widersprüchliche Urteile der Bundesberufungsgerichte zu Rechtsunsicherheit führen und eine einheitliche Klärung notwendig ist.
Der Konzern begrüßte den Schritt ausdrücklich. Vorstandschef Bill Anderson betonte, dass Landwirte klare Regeln benötigen, die über einzelne Bundesstaaten hinaus gelten. Auch Analysten sehen darin eine mögliche Entlastung für das Unternehmen. Die Empfehlung aus Washington erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Supreme Court den Fall annimmt. Sollte das Gericht eine Grundsatzentscheidung treffen, könnte dies Einfluss auf zehntausende weitere Verfahren haben. Rund 67.000 ähnliche Fälle sind noch offen, viele davon ruhen seit Jahren.
An der Börse sorgte die Nachricht für eine starke Reaktion. Die Aktie stieg im frühen Handel zweistellig und kletterte auf 34,25 Euro. Der deutliche Kurssprung wird von Marktbeobachtern als Signal gewertet, dass Anleger eine Klärung nun für realistisch halten. Auch charttechnisch verbessert sich das Bild. Nach dem langjährigen Rückgang seit 2015, als die Aktie noch deutlich über 140 Euro notierte, bildet sich zunehmend ein Boden heraus. Die Übernahme von Monsanto hatte eine juristische Welle ausgelöst, deren finanzielle Folgen Bayer bis heute beschäftigen.
Goldman Sachs sieht in der Intervention der US-Regierung einen entscheidenden Schritt. Analyst James Quigley hält die Annahme des Falls durch das Gericht für sehr wahrscheinlich und verweist auf die Bedeutung einer einheitlichen Rechtslage. Die Einschätzung der Bank bleibt unverändert positiv. Das Kursziel steht weiterhin bei 38,50 Euro.
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