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Netflix-Aktie leichter: Streamingriese führt offenbar im Bieterkampf um Warner Bros.

Logos von Netflix und Warner Bros. vor einer Medienkulisse symbolisieren den aktuellen Bieterkampf.
Netflix soll das höchste Gebot für Warner Bros. abgegeben haben. Exklusive Gespräche laufen, doch politische und regulatorische Fragen bleiben.

Netflix führt laut Berichten im Rennen um Warner Bros.

Netflix hat Medienberichten zufolge das höchste Gebot für das Studio- und Streaminggeschäft von Warner Bros. Discovery abgegeben. Laut CNN liegt das Angebot bei rund 28 Dollar pro Aktie und bewegt sich damit über dem Gebot von Paramount mit etwa 27 Dollar. Warner führt demnach nun exklusive Gespräche mit Netflix. Der mögliche Verkauf betrifft das Filmstudio, HBO Max und zahlreiche bekannte Serienmarken. Nicht Teil des Netflix-Interesses sind die TV-Sender, die Warner ohnehin in eine eigene Gesellschaft ausgliedern wollte.

Paramount bleibt wichtigster Rivale und verfolgt größere Pläne

Paramount hatte sich zuletzt selbst einem Eigentümerwechsel unterzogen. Die Übernahme durch David Ellison verschafft dem Konzern nun eine neue strategische Ausrichtung. Ellison will durch den Kauf von Warner deutlich wachsen und Hollywood-Gewicht zurückgewinnen. Im Unterschied zu Netflix wäre Paramount bereit, den gesamten Konzern inklusive des Senderportfolios zu übernehmen. Dies könnte für Warner attraktiv sein, verändert aber die Bewertung und die zukünftige Struktur des Unternehmens.

Regulatorische Fragen: Ist Netflix zu mächtig?

Ein Knackpunkt liegt bei den Wettbewerbshütern. Netflix dominiert mit rund 300 Millionen zahlenden Kunden den globalen Streamingmarkt. Warner käme mit 128 Millionen HBO-Max-Kunden hinzu. Netflix zeigte sich offenbar bereit, im Fall einer kartellrechtlichen Ablehnung eine Vertragsstrafe von fünf Milliarden Dollar zu zahlen. Diese ungewöhnliche Klausel verdeutlicht, wie hoch der strategische Wert eines Warner-Zukaufs eingeschätzt wird.

Politische Dimension: Kontrolle über CNN sorgt für Diskussionen

Die Debatte erhält zusätzlichen politischen Druck. Paramount steht über die Familie Ellison in der Nähe konservativer Kreise. Nach dem Erwerb kam es bereits zu Veränderungen bei CBS. In den USA wird offen diskutiert, ob eine Übernahme auch Auswirkungen auf CNN haben könnte, das häufig kritisch über die Trump-Regierung berichtet. Netflix wird dagegen als politisch neutral wahrgenommen, was in Teilen des Marktes als Vorteil gilt. Gleichzeitig fragen Beobachter, ob eine solche Konzentration an Medienmacht langfristig sinnvoll ist.

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