Wirtschaft für Kinder: Warum Frau Wurst und Herr Rollschuh plötzlich bessere Laune haben

Es war ein komisches Jahr. Erst war das Wetter schlecht, dann kamen weniger Leute zum Einkaufen, und überhaupt: Die Stimmung war irgendwie... bäh.
Der Laden der Launen
Man nennt das in der Welt der Erwachsenen ein "schlechtes Geschäftsklima". Das heißt aber nicht, dass es im Laden regnet oder hagelt. Nein, es heißt nur, dass die Ladenbesitzer nicht so richtig zufrieden sind. Sie verkaufen weniger, verdienen weniger und gucken manchmal wie ein traurig gewordener Pfannkuchen. Doch dann passierte im Mai etwas Seltsames. Plötzlich wurde das Geschäftsklima ein kleines bisschen fröhlicher. Frau Wurst sagte morgens beim Brötchenauslegen: „Heute fühlt sich der Laden irgendwie... heller an.“ Und Herr Rollschuh schmunzelte: „Ich hab heute schon drei Klingeln verkauft!“ Na sowas! Wie konnte das sein?
Die geheime Wetterstation des Einkaufs
In München, also ziemlich weit weg von Konjunkturhausen, sitzt das Ifo-Institut. Das ist wie eine große Wetterstation, nur nicht für Regen und Wind, sondern für die Stimmung in der Wirtschaft. Dort arbeiten viele kluge Leute mit Brillen und bunten Diagrammen. Sie fragen jeden Monat ganz viele Firmen: „Wie läuft’s bei euch? Gut? Schlecht? Oder so mittel?“ Dann rechnen sie, schütteln die Zahlen gut durch – und zack: heraus kommt der sogenannte Geschäftsklima-Index. Im Mai zeigte der Zeiger dieser Wirtschafts-Wetterstation: Stimmung nicht gut – aber besser als vorher!. Minus 18,6 Punkte statt minus 25,8 im April. Klingt immer noch wie Mathe mit Bauchweh, aber für Wirtschaftsmenschen ist das schon ein kleiner Sonnenschein. Frau Wurst und Herr Rollschuh wussten zwar nichts von diesen Zahlen, aber sie fühlten es im Bauch: „Es läuft wieder ein bisschen besser!“
Die große Stimmungsmischung
Natürlich war nicht jeder so gut drauf wie Frau Wurst. Herr Anzug, der Kleidung verkauft, meckerte: „Hier kauft keiner was! Alle laufen in Jogginghosen rum!“ Und Frau Sofa vom Möbelhaus schniefte: „Ein Kunde hat gefragt, ob ich auf dem Sofa Rabatt gebe – weil er sich drauflegen will, bis die Krise vorbei ist!“ Ja, so ist das mit dem Geschäftsklima: Manche Läden haben Sonnenschein, andere noch graue Wolken. Warum das alles so durcheinander ist? Das liegt an Dingen, die mit Einkauf gar nichts zu tun haben – Kriege, Handelsstreit, komische Entscheidungen von Politikern. Wenn irgendwo auf der Welt etwas Großes passiert, haben die Leute hier plötzlich weniger Lust, ein Fahrrad oder einen Apfel zu kaufen. Klingt komisch, ist aber so. Erwachsene sagen dann: „Die Verbraucherlaune ist gesunken.“ Dabei kaufen Menschen eben nur dann gern ein, wenn sie gute Laune haben – genau wie Kinder lieber Eis essen, wenn sie fröhlich sind.
Frau Wurst wird zur Wirtschaftsheldin
Aber zurück nach Konjunkturhausen. Dort trafen sich alle Händler zum monatlichen Marmeladenstammtisch. Frau Wurst stand auf und sagte: „Hört mal, vielleicht ist die Welt noch nicht rosarot, aber ein paar Kunden lächeln wieder! Und ich hab sogar neue Marmelade verkauft – mit Chili!“ Alle klatschten. Sogar Herr Rollschuh hüpfte ein bisschen mit seinem neuen E-Roller. So lernten alle etwas über das große Wort „Konjunktur“. Es ist wie eine Achterbahn: mal geht’s rauf, mal runter. Aber wenn man die Nerven behält und sich ab und zu eine Chili-Marmelade gönnt, dann bleibt man nicht so leicht im Tal der Trübsal stecken. Und das war die Geschichte, wie aus schlechten Zahlen eine bessere Laune wurde. Wer weiß, vielleicht geht’s im Juni schon weiter bergauf. Und falls nicht: In Konjunkturhausen gibt’s immer noch gute Brötchen, klingelnde Fahrräder und mutige Händler mit Herz.
Ende. Und Applaus für Frau Wurst.