Die Popularität steigt ständig
Mit Biathlon hat vor allem Deutschland seine neue Lieblingssportart entdeckt. Neben Fußball und Formel 1 steht dieser Wintersport auf Platz 3 der populärsten Sportarten. Doch warum ist das eigentlich so? Der Hauptgrund liegt beim Fernsehen. Mit den vielen verschiedenen Kameraperspektiven wird jedes Detail des Rennens genau aufgezeichnet. Es ermöglicht den Zuschauern, alles aus nächster Nähe zu betrachten. Sie können hautnah miterleben, wie die Teilnehmer beim Schießen abschneiden und sich jeden Anstieg auf der Wettkampfstrecke hochkämpfen.
Allerdings kommt der Erfolg beim Biathlon ebenso durch die zwei unterschiedlichen Disziplinen, die dieser Sport vereint. Die Kombination aus Langlauf und Schießen ist so unberechenbar, dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Eine derart abwechslungsreiche Sportart ist perfektes Material für die Zuschauer. Doch ohne das Fernsehen wäre Biathlon niemals so erfolgreich geworden, denn nur dadurch können die Rennen in all ihren Facetten dargestellt werden. Die vermeintlich unübersichtlichen Wettkämpfe werden durch die Kameraübertragungen perfekt ausgeleuchtet und in Szene gesetzt. Ein absolutes Highlight für jeden Sportbegeisterten.
Die verschiedenen Disziplinen im Überblick
Biathlon wird in mehreren Disziplinen ausgeübt. Das Grundprinzip ist bei allen Rennen das gleiche, dennoch unterscheiden sie sich in ihren Regeln. Von Einzel, Sprint und Verfolgung über Massenstart, Staffel, Mixed- sowie Single-Mixed-Staffel – wir geben Ihnen hier einen kleinen Einblick.
- Einzel
Beim Einzellauf handelt es sich um die älteste Biathlondisziplin. Die Athleten starten hier in Abständen von 30 Sekunden und müssen insgesamt fünf Runden absolvieren. Anders als bei der Verfolgung oder dem Massenstart wird in abwechselnder Reihenfolge geschossen – liegend, stehend, liegend, stehend. Bei einem Fehler wird im Gegensatz zu einer Strafrunde eine Strafminute vergeben. Dadurch haben läuferisch schwächere Athleten bessere Chancen auf eine gute Platzierung als bei anderen Rennen.
- Sprint
Der Sprint ist beim Biathlon der kürzeste Wettkampf und besteht aus drei Runden und zwei Schießeinlagen. Athleten, die schwächer im Schießen, aber stark im Laufen sind, haben bei diesem Rennen hervorragende Aussichten auf das Podest. Die Biathleten starten hier ebenfalls im 30-Sekunden-Abstand, müssen bei einem Schießfehler allerdings eine Strafrunde von 150 m auf sich nehmen. Die Platzierungen sind ausschlaggebend für das Verfolgungsrennen.
- Verfolgung
Wie schon beim Einzelrennen, besteht die Verfolgung aus fünf Runden und vier Schießeinlagen. Allerdings wird nicht in abwechselnder Reihenfolge geschossen, sondern zuerst zwei Mal liegend und im Anschluss zwei Mal stehend. Die Athleten starten entsprechend ihrer Zeitabstände, die sie gegenüber dem Erstplatzierten im Sprintrennen erzielt haben. Wer also bereits im Sprintrennen einen großen Rückstand auf den Führenden hatte, wird es schwer haben, eine vordere Platzierung zu erreichen.
- Massenstart
Der Massenstart besteht ebenfalls aus fünf Runden und vier Schießeinlagen. Wie bei der Verfolgung wird auch hier zwei Mal liegend, danach zwei Mal stehend geschossen. Jedoch starten die 30 teilnehmenden Athleten bei diesem Wettkampf gleichzeitig, was das Rennen umso spannender macht. Zusätzliche Spannungsmomente entstehen, wie bei der Verfolgung auch, durch die direkten Duelle am Schießstand und auf der Rennstrecke.
- Staffel
Ein Highlight beim Biathlon stellen die Staffelrennen dar. Eine Staffel besteht meist aus vier Athleten einer Nation und eines Geschlechts. Jeder Athlet absolviert in diesem Rennen jeweils ein Liegend- und ein Stehendschießen. Bei dieser besonderen Wettkampfform stehen den Läufern drei Nachladepatronen zur Verfügung. Wenn die Scheiben dennoch nicht getroffen werden, muss der jeweilige Athlet eine Strafrunde laufen. Aufgrund der Möglichkeit des Nachladens, wird bei diesem Rennen oft schneller und risikoreicher geschossen.
- Mixed-Staffel
Im Hinblick auf die Laufrunden und Nachladepatronen entsprechen die Regeln denen der einfachen Staffelrennen. Das Team besteht hierbei allerdings aus zwei Frauen und zwei Männern einer Nation, wobei die Männer eine längere Strecke als die Frauen zurücklegen müssen. Der Grund für diese Staffelform liegt darin, dass einige Nationen zwar über gute Einzelkämpfer verfügen, aber dennoch keine konkurrenzfähige Staffel aufstellen konnten. Seit 2007 gehört die Mixed-Staffel sowohl zu den Weltmeisterschaften als auch zu Olympia dazu.
- Single-Mixed-Staffel
Bei der Single-Mixed-Staffel handelt es sich um eine Sonderform der Mixed-Staffel. Bei diesem Rennen starten jeweils ein Mann und eine Frau einer Nation. Die Laufrunde beträgt nur 1,5 km, die Strafrunde 75 m. Nach den ersten beiden Schießeinlagen übergibt die Frau direkt an ihren Teampartner. Sobald dieser mit seinen zwei Runden fertig ist, übergibt er wieder an seine Partnerin. Auf seiner letzten Runde muss der Mann noch eine zusätzliche Runde von 1,5 km zurücklegen. Seit der Saison 2018/2019 ist es erlaubt, dass zuerst der Mann und dann die Frau starten. Allerdings muss die extra Runde dann von der Frau gelaufen werden.
Die Biathlon-Ausrüstung
- Ski
Beim Biathlon wird die meiste Zeit in der Skating-Technik gelaufen, weshalb die sogenannten Skatingski zum Einsatz kommen. Die Länge der Ski wird von der Körpergröße des Sportlers bestimmt und ist nicht begrenzt. Der Langlaufschuh wird über spezielle Bindungen in der Mitte des Skis fixiert, der hintere Teil des Schuhes kann sich während des Laufens abheben. Dadurch wird der Vorschub bei der Bewegung optimiert.
- Gewehr
Bis zum Jahr 1977 kamen beim Biathlon Großkalibergewehre zum Einsatz. 1978 wechselte man dann zu Kleinkalibergewehren mit Fortnerverschluss. Geschossen wird mit dem Kaliber .22. Das Gewicht des Gewehres liegt heute zwischen 2,5 kg und 3,8 kg. Die Verwendung von automatischen oder halbautomatischen Gewehren ist verboten.
Die Größe und Beschaffenheit des Gewehrschachtes werden individuell für jeden Sportler hergestellt und perfekt auf dessen Körper angepasst. Die farbliche und optische Gestaltung der Waffe ist den Sportlern überlassen.
- Munition
Die Munition ist vom Kaliber .22, was einem Durchmesser von 5,6 mm entspricht. Zudem darf die Mündungsgeschwindigkeit von 360 m/s nicht überschritten werden. Die Munition ist speziell für die kalten Temperaturen hergestellt worden. Die Waffen werden vor Saisonbeginn meist in Kältekammern getestet, um ein Versagen bei niedrigen Temperaturen zu vermeiden.
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