Rivian-Aktie unter Druck: Analyst warnt vor 20 Prozent Kursrückgang
Börsen News Rivian-Aktie WKN A3C47B / ISIN US76954A1034

Rivian-Aktie unter Druck: Analyst warnt vor 20 Prozent Kursrückgang

Elektroautos von Rivian auf dem Testgelände des Werks in Illinois bei Sonnenuntergang
Mizuho-Analyst warnt vor 20 % Kursrückgang bei Rivian. Sinkende Nachfrage, Entlassungen und hohe Kosten belasten den US-Elektroautobauer.
Die Stimmung rund um Rivian kippt. Der einstige Hoffnungsträger unter den US-Elektroautobauern kämpft mit sinkender Nachfrage, hohen Kosten und verunsicherten Anlegern. Nun warnt ein Analyst vor einem deutlichen Kursrückgang und zeichnet ein düsteres Bild für die kommenden Monate.

Schwache Nachfrage, Entlassungen und Zölle belasten den US-Elektroautobauer

Die schwierige Phase des US-Elektroautoherstellers Rivian setzt sich fort. Nach einer Serie von Rückschlägen warnt nun der Analyst Vijay Rakesh von Mizuho vor einem deutlichen Kursrückgang. Laut seiner Einschätzung droht der Aktie ein weiteres Minus von mehr als 20 Prozent. Aktuell notiert der Rivian-Kurs an der NASDAQ bei 13,19 US-Dollar und liegt damit seit Jahresbeginn leicht im Minus. Von den 22 bei TipRanks erfassten Analysten empfehlen sieben die Aktie zum Kauf, zehn zum Halten und fünf zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 13,69 US-Dollar kaum über dem aktuellen Stand, ein Hinweis auf verhaltenen Optimismus am Markt.

Prognosesenkung dämpft Wachstumserwartungen

Rivian hat seine Produktionsziele für 2025 erneut gesenkt. Statt der ursprünglich geplanten 46.000 bis 51.000 Fahrzeuge sollen nun nur noch 41.500 bis 43.500 vom Band rollen. Das entspricht einem Rückgang von rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Begründet wird die Kürzung mit mehreren Faktoren: steigenden Zöllen, politischer Unsicherheit unter der Trump-Regierung und sinkender Nachfrage nach Elektroautos. Gleichzeitig hält Rivian an teuren Investitionen fest, etwa in neue Modelle wie den R2-SUV und den Ausbau seiner Werke in Illinois und Georgia. Diese Kombination aus hohen Kosten und rückläufigen Absatzchancen sorgt laut MarketWatch für zunehmende Skepsis bei Anlegern.

Kostenbelastung zwingt Rivian zum Sparen

Rivian-Chef RJ Scaringe hat ein Sparprogramm angekündigt. Etwa 600 Stellen sollen gestrichen werden, was 4,5 Prozent der Belegschaft entspricht. Betroffen sind vor allem die Bereiche Marketing, Vertrieb und Fahrzeugbetrieb. Ziel sei es, den Betrieb effizienter zu gestalten und die Profitabilität zu verbessern. Im dritten Quartal 2025 konnte Rivian laut CNBC immerhin 13.201 Fahrzeuge ausliefern, rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Dennoch bleibt das Unternehmen tief in den roten Zahlen: Im zweiten Quartal lag der Verlust bei 1,1 Milliarden US-Dollar. Die Entlassungen gelten daher als Versuch, den finanziellen Druck kurzfristig zu mindern.

Uneinheitliche Analystenstimmen zur Rivian-Aktie

Laut Zacks Equity Research dürfte Rivian im dritten Quartal rund 1,46 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielt haben, ein Plus von über 60 Prozent im Jahresvergleich. Besonders die Kooperation mit Volkswagen in der Software- und Servicesparte hat zu zusätzlichen Erlösen geführt. Trotz dieser Fortschritte bleibt die Bilanz schwach. Experten zeigen sich uneins: Während einige in Rivians Modelloffensive und Partnerschaften Chancen für die Zukunft sehen, warnen andere vor einer zu großen Kapitalabhängigkeit und zu niedriger Nachfrage. Für Anleger bleibt die Aktie damit ein riskantes Investment.

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