Goldpreis unter Druck: Leichte Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende

Der Goldpreis zeigt sich zum Wochenausklang etwas schwächer. Nach den zuletzt starken Kursbewegungen nutzen Anleger das erreichte Niveau offenbar für Gewinnmitnahmen. Dabei kamen die jüngsten US-Inflationsdaten überraschend positiv aus, konnten dem Edelmetall kurzfristig jedoch keinen neuen Auftrieb verleihen. Sowohl die jährliche Teuerungsrate von 2,7 Prozent als auch die Kerninflation von 2,6 Prozent lagen jeweils um 0,4 Prozentpunkte unter den Erwartungen.

Inflationsdaten überraschen – Gold reagiert verhalten

Die nachgebende Inflation hätte grundsätzlich als Signal für stärkere Zinssenkungen interpretiert werden können. Niedrigere Zinsen gelten traditionell als unterstützend für den Goldpreis, da das zinslose Edelmetall im Vergleich zu Anleihen an Attraktivität gewinnt. Dennoch blieb eine unmittelbare Kaufwelle aus. Marktbeobachter sehen dafür vor allem psychologische Gründe: Nach dem kräftigen Anstieg der vergangenen Wochen fehlt vielen Investoren auf dem aktuellen Kursniveau offenbar der Mut, neue Positionen aufzubauen. Stattdessen dominieren kurzfristige Absicherungen und Gewinnmitnahmen.

Am Freitagmorgen notierte der meistgehandelte Gold-Future (Februar) bis 7.45 Uhr MEZ um 12,70 US-Dollar tiefer bei 4.351,80 US-Dollar je Feinunze. Damit entfernt sich der Goldpreis leicht von seinem zuletzt erreichten Hoch, bleibt charttechnisch jedoch weiterhin in einer stabilen Ausgangslage.

Goldman Sachs bleibt langfristig optimistisch

Trotz der kurzfristigen Schwäche bleibt der mittel- bis langfristige Ausblick konstruktiv. Die US-Investmentbank Goldman Sachs geht in ihrem Basisszenario davon aus, dass der Goldpreis bis Dezember 2026 um rund 14 Prozent auf etwa 4.900 US-Dollar je Unze steigen könnte. In einer aktuellen Analyse verweist die Bank zudem auf zusätzliches Aufwärtspotenzial, das sich aus einer breiteren Diversifikation privater Investoren ergeben könnte. Sollten Gold und goldnahe Anlagen stärker in private Portfolios integriert werden, könnte dies die Nachfrage nachhaltig stützen.

Blick auf den COT-Report

Für zusätzliche Impulse könnte nun der am Freitagabend erwartete Commitments-of-Traders-Report der CFTC sorgen. Der Bericht gibt Aufschluss über die Positionierung von Commercials, Hedgefonds und anderen Marktteilnehmern bei Gold-Futures. Besonders nach der starken Rally der letzten Monate ist für viele Investoren entscheidend, ob spekulative Positionen bereits abgebaut werden oder ob weiterhin ein stabiler Nachfrageüberhang besteht.

Kurzfristig sprechen technische Faktoren und das bevorstehende Wochenende für eine Phase der Konsolidierung. Fundamental bleibt Gold jedoch gut unterstützt – durch fallende Inflation, Zinssenkungserwartungen und langfristig optimistische Prognosen großer Banken. Für Anleger stellt sich damit weniger die Frage nach dem „Ob“, sondern nach dem „Wann“ eines möglichen nächsten Impulses.

Wie ordnen Sie diese Entwicklung in den aktuellen Börsennews ein? Sehen Sie im Goldpreis auf dem heutigen Niveau eher eine Pause innerhalb eines Aufwärtstrends oder den Beginn einer längeren Seitwärtsphase? Diskutieren Sie diese Fragen gerne im Kontext der Aktien News hier auf Infos Unter.