Berkshire Hathaway-Aktie: Warum Warren Buffett seit zwölf Quartalen Aktien verkauft
Die Berkshire Hathaway-Aktie sorgt aktuell weniger wegen neuer Zukäufe, sondern wegen auffälliger Zurückhaltung für Aufmerksamkeit. Starinvestor Warren Buffett hat in zwölf aufeinanderfolgenden Quartalen mehr Aktien verkauft als gekauft. Eine solche Serie gab es in seiner jahrzehntelangen Zeit an der Spitze von Berkshire Hathaway noch nie. Parallel dazu wächst der Cash-Bestand des Unternehmens auf ein historisches Rekordniveau und sendet ein klares Signal an die Börse heute.
Rekord-Cash als Spiegel der Marktbewertung
Laut dem Quartalsbericht von Berkshire Hathaway vom 1. November 2025 beläuft sich der Cash-Bestand inzwischen auf rund 381,7 Milliarden US-Dollar. Ein Großteil dieses Geldes liegt in kurzfristigen US-Staatsanleihen. Für Buffett ist das kein Zeichen von Unsicherheit, sondern von Disziplin. Der Investor betonte mehrfach, dass attraktive Gelegenheiten selten seien und Geduld ein zentraler Erfolgsfaktor bleibe.
Wie The Motley Fool berichtet, ist diese Verkaufsserie die längste seit Buffetts Amtsantritt. Dennoch hält Berkshire weiterhin mehr als 40 große Beteiligungen im Wert von über 300 Milliarden US-Dollar, darunter Schwergewichte wie American Express und Coca-Cola. Von einem Rückzug aus dem Aktienmarkt kann also keine Rede sein.
Hohe Bewertungen bremsen die Kauflaune
Ein wesentlicher Grund für die Vorsicht dürfte das aktuelle Bewertungsniveau sein. Das sogenannte Shiller-KGV des S&P 500 erreichte zuletzt einen Wert von rund 40. Historisch gesehen ist das extrem hoch. Seit Einführung des Index wurde dieses Niveau nur ein einziges Mal zuvor erreicht. In früheren Phasen mit stark steigenden Cash-Beständen bei Berkshire folgten nicht selten Marktkorrekturen, etwa 2016 oder 2017.
Buffett selbst warnt jedoch vor falschen Schlüssen. Hohe Bewertungen bedeuten nicht automatisch einen bevorstehenden Crash. Vielmehr sieht er das Chance-Risiko-Verhältnis derzeit als unausgewogen an. Für ihn ist Abwarten oft die bessere Entscheidung als Aktionismus.
Geduld statt Panik
Trotz der Verkäufe kauft Buffett weiterhin selektiv. Er bleibt seiner bekannten Philosophie treu und investiert nur, wenn Preis und Qualität zusammenpassen. Seine berühmte Metapher vom Baseballspiel ohne Strikes bringt es auf den Punkt: Niemand muss jeden Wurf schlagen. Man kann warten, bis der perfekte Pitch kommt.
Für Anleger lässt sich daraus ableiten: Ruhe bewahren, Liquidität aufbauen und nicht jedem Trend hinterherlaufen. Gerade in Zeiten hoher Bewertungen kann Cash ein strategischer Vorteil sein.
Ist Buffetts Verhalten also ein stilles Warnsignal für kommende Börsennews oder schlicht Ausdruck konsequenter Disziplin? Und welche Aktien News werden bei Infos Unter in den kommenden Monaten besonders relevant, wenn sich die Bewertungslage ändert?
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