Volkswagen stoppt ID.Buzz-Verkauf in den USA
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22.12.2025

Volkswagen stoppt ID.Buzz-Verkauf in den USA

Volkswagen zieht beim elektrischen Retro-Bus in den USA vorerst die Reißleine. Der Konzern hat entschieden, den Export des ID.Buzz in die Vereinigten Staaten im kommenden Jahr auszusetzen. Für andere Märkte soll das Modell weiterhin produziert und angeboten werden. Ein Unternehmenssprecher bestätigte den Schritt, der vor allem auf die enttäuschende Nachfrage in den USA zurückzuführen ist. Für Anleger ist diese Entscheidung ein weiteres Signal dafür, wie schwierig das Umfeld für Elektroautos derzeit ist und wie schnell sich Erwartungen an der Börse heute verschieben können.

Seit seiner Markteinführung vor rund einem Jahr blieb der Absatz des ID.Buzz deutlich hinter den Erwartungen zurück. Händler und Kunden kritisierten vor allem den hohen Einstiegspreis von rund 60.000 US-Dollar sowie die vergleichsweise geringe Reichweite von etwa 250 Meilen pro Batterieladung. Branchendaten zeigen, dass sich Ende November rund 2.600 Fahrzeuge auf Händlerflächen stapelten. Das entsprach einem Lagerbestand für mehr als 200 Verkaufstage, während der Branchendurchschnitt bei lediglich 54 Tagen lag. Trotz teils hoher Rabatte ließ sich der Retro-Bus nur schwer absetzen.

Hinzu kommt ein allgemein schwächeres Marktumfeld für Elektrofahrzeuge in den USA. Nach dem Auslaufen der staatlichen Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar hat sich die Nachfrage spürbar abgekühlt. Davon sind nicht nur Volkswagen, sondern auch Hersteller wie Ford oder General Motors betroffen. Die Entscheidung, den ID.Buzz nur gut ein Jahr nach dem US-Start auf Eis zu legen, verdeutlicht, wie stark E-Autos ohne staatliche Anreize unter Druck geraten.

Auch externe Faktoren spielten eine Rolle. Der ID.Buzz wurde zwar bereits 2022 vorgestellt, kam aber erst Ende 2024 in den USA auf den Markt, als die E-Auto-Euphorie bereits nachließ. Zusätzlich belasteten Importzölle infolge der Handelspolitik von Donald Trump den in Deutschland produzierten Van. Ein zwischenzeitlicher Rückruf wegen der Rückbank sowie die aerodynamisch ungünstige Kastenform mit Nachteilen bei der Reichweite verschärften die Situation weiter.

Jessica Caldwell vom Autoportal Edmunds bringt es auf den Punkt: Die Idee des ID.Buzz komme gut an, doch viele Käufer seien nicht bereit, diesen Preis bei dieser Reichweite zu zahlen. Für Investoren stellt sich damit die Frage, ob Volkswagen seine Elektrostrategie in den USA grundsätzlich neu ausrichten muss. Wird der Konzern aus diesen Erfahrungen lernen und künftig besser auf Marktbedingungen reagieren?

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