Warum der Goldpreis alle Rekorde gebrochen hat
Der Goldpreis hat 2025 eine historische Rally hingelegt. Innerhalb weniger Monate stieg der Preis für eine Feinunze um rund zwei Drittel und überschritt nacheinander die Marken von 3.000, 4.000 und zuletzt sogar 4.400 US-Dollar. Damit steuert Gold auf den größten Jahresgewinn seit Jahrzehnten zu. Die Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis mehrerer wirtschaftlicher und geopolitischer Faktoren, die sich gegenseitig verstärken.
Politische Krisen und globale Unsicherheit treiben die Nachfrage
Ein zentraler Preistreiber ist die weltweite Unsicherheit. Die sprunghafte Handelspolitik von Donald Trump, der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie die Spannungen im Nahen Osten haben das Sicherheitsbedürfnis an den Finanzmärkten deutlich erhöht. In einem Umfeld, in dem Konjunkturprognosen wackeln und politische Entscheidungen kaum planbar erscheinen, suchen Investoren verstärkt nach stabilen Werten. Gold profitiert traditionell von solchen Phasen, da es als krisenresistente Anlage gilt und nicht von der Bonität einzelner Staaten abhängt.
Notenbanken schichten um: weg vom Dollar, hin zu Gold
Ein besonders wichtiger Faktor ist die Nachfrage der Zentralbanken. Viele Staaten erhöhen seit Jahren systematisch ihre Goldreserven. Hintergrund ist die wachsende Skepsis gegenüber dem US-Dollar als alleiniger Reservewährung. Die Möglichkeit der USA, im Zuge von Sanktionen Devisenreserven einzufrieren, hat bei vielen Ländern ein Umdenken ausgelöst. Gold gilt hier als politisch neutrales Reserveasset. Vor allem China, aber auch Länder wie die Türkei oder Brasilien, haben ihre Bestände deutlich ausgebaut. Gleichzeitig belastet die hohe Staatsverschuldung der USA von über 38 Billionen US-Dollar das Vertrauen in die langfristige Stabilität des Dollars.
Psychologie und Marktdynamik verstärken den Aufwärtstrend
Neben fundamentalen Gründen spielt auch die Psychologie eine große Rolle. Das Überschreiten historischer Kursmarken wirkt wie ein Signal für viele Marktteilnehmer und zieht zusätzliche Käufer an. Diese Dynamik verstärkt den Trend kurzfristig weiter. Hinzu kommt, dass Gold nicht nur als Wertaufbewahrungsmittel dient, sondern auch industriell gefragt ist, etwa in der Schmuckherstellung und der Elektronik.
Wie geht es 2026 weiter?
Für 2026 erwarten Analysten kein Ende des Gold-Booms, aber eine ruhigere Gangart. Rücksetzer gelten als möglich und sogar gesund, ohne den übergeordneten Trend zu gefährden. Sollte die Unabhängigkeit der Federal Reserve politisch infrage gestellt werden oder die US-Geldpolitik weiter gelockert werden, könnte dies den Dollar zusätzlich schwächen und Gold weiter stützen. Viele Experten halten Preise deutlich oberhalb von 4.000 US-Dollar auch mittelfristig für realistisch. Langfristig sehen einige sogar die Marke von 5.000 US-Dollar als erreichbar an – auch wenn der Markt irgendwann selbst für eine Abkühlung sorgen dürfte.
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