Thyssenkrupp Aktie unter Druck: Stahl-Sanierung führt zu deutlichen Verlusten
Hohe Rückstellungen, schwaches Umfeld, fallender Aktienkurs
Für 2025/26 rechnet thyssenkrupp mit einem Fehlbetrag von 400 bis 800 Millionen Euro. Die hohen Rückstellungen für die Stahl-Sanierung sind der Hauptgrund für den erwarteten Verlust. Der Konzern reagiert damit auf strukturelle Probleme wie globale Überproduktion, asiatische Billiganbieter und geringe Margen in klassischen Stahlbereichen. Produktionslinien sollen gebündelt, Kapazitäten verringert und tausende Stellen abgebaut werden. Die Einigung mit der IG Metall bildet die Grundlage, viele operative Details folgen jedoch erst.
Auch der Ausblick auf Umsatz und operatives Ergebnis bleibt gedämpft. Der Konzern sieht den Umsatz nur zwischen minus zwei und plus einem Prozent. Das bereinigte Ebit soll zwischen 500 und 900 Millionen Euro liegen und bleibt damit unter den Erwartungen vieler Analysten. Im Vorjahr sank der Umsatz auf 32,8 Milliarden Euro, während ein Wertzuwachs im Aufzuggeschäft sowie der Verkauf von Electrical Steel India zu einem Gewinn von 532 Millionen Euro beitrugen.
An der Börse sorgen die neuen Zahlen für Druck. Die Aktie fiel am Dienstag um mehr als fünf Prozent und näherte sich erneut der Marke von 9 Euro. Damit rutscht sie unter den 50-Tage-Durchschnitt und verliert ihren jüngsten Erholungstrend. Seit Ende November hatte das Papier zwischenzeitlich bis zu 18 Prozent gewonnen, getragen von Hoffnungen auf eine stabilere europäische Stahlpolitik. Die aktuelle Prognose dämpft diese Erwartungen spürbar. Trotz der Belastungen plant der Konzern erneut eine Dividende von 15 Cent je Aktie, um Verlässlichkeit zu zeigen. Langfristig entscheidet jedoch die Umsetzung des tiefgreifenden Umbaus über die weitere Entwicklung.
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