Netflix-Aktie fällt nach Quartalsbericht: Gewinne steigen, Erwartungen verfehlt
Netflix hat seine Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und sorgt an der Börse für Enttäuschung. Zwar stieg der Gewinn, doch Analysten hatten deutlich mehr erwartet. Der Streaminggigant bleibt auf Wachstumskurs, steht aber auch vor neuen Herausforderungen.
Gewinnplus ohne Glanz: Anleger reagieren enttäuscht
Netflix verdiente im dritten Quartal 2025 rund 5,87 US-Dollar je Aktie, ein Plus gegenüber den 5,40 Dollar im Vorjahr. Doch das lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die mit 6,96 Dollar gerechnet hatten. Beim Umsatz erfüllte der Konzern mit 11,51 Milliarden Dollar immerhin die Prognosen. Anleger reagierten dennoch enttäuscht: Nachbörslich verlor die Netflix-Aktie an der NASDAQ über sechs Prozent und fiel auf 1.160,70 US-Dollar. Der Grund liegt weniger in den Zahlen selbst als in der Unsicherheit über künftige Wachstumsimpulse.
Fünf Fakten zur Netflix-Aktie
- Netflix steigert den Quartalsgewinn, verfehlt aber Analystenerwartungen deutlich
- Umsatz liegt mit 11,51 Milliarden Dollar exakt im Rahmen der Prognosen
- Nachbörslich verliert die Netflix-Aktie über sechs Prozent an der NASDAQ
- Steuerstreit in Brasilien belastet die Bilanz und sorgt für Unsicherheit
Streaming bleibt Trumpf – aber der Markt wird enger
Co-CEO Ted Sarandos zeigte sich in der Bilanzkonferenz dennoch optimistisch. Netflix nähere sich der Marke von einer Milliarde Zuschauern, was ein wichtiger Meilenstein wäre. Der Konzern veröffentlicht zwar keine Kundenzahlen mehr, doch zuletzt waren es über 300 Millionen Haushalte. Erfolgreich war Netflix im Quartal besonders mit dem Animationsfilm KPop Demon Hunters, der sowohl im Streaming als auch im Kino überzeugte. Trotzdem betonte Sarandos, man bleibe bei der Strategie, Filme primär auf der eigenen Plattform zu veröffentlichen. Der Kinoerfolg diene eher als Ergänzung, nicht als Neuausrichtung.
Übernahmespekulationen: Blick auf Warner Bros. Discovery
Für zusätzliche Spannung sorgten Berichte, Netflix könne ein Auge auf Warner Bros. Discovery geworfen haben. Der Medienkonzern bestätigte Gespräche mit mehreren Interessenten. Netflix wird als möglicher Kandidat gehandelt. Besonders attraktiv wäre der Zugriff auf den HBO-Katalog mit Erfolgsserien wie Game of Thrones oder The Last of Us. Sarandos und Co-Chef Greg Peters zeigten sich jedoch zurückhaltend. Zwar schließe Netflix Übernahmen nicht grundsätzlich aus, doch man konzentriere sich lieber auf die eigene Weiterentwicklung. Peters betonte, dass Erfolg nicht durch Zukäufe entstehe, sondern durch konsequente Verbesserung der eigenen Plattform.
Steuerstreit in Brasilien belastet Bilanz
Einen Teil der verfehlten Gewinnerwartungen führt Netflix auf einen Steuerkonflikt in Brasilien zurück. Dabei geht es um Abgaben auf interne Zahlungen zwischen der brasilianischen Tochter und der US-Zentrale. Der Konzern hatte diese bisher nicht eingeplant, stellt sich nun aber auf mögliche Nachzahlungen ein. Trotz dieser Belastung stieg der Nettogewinn im Jahresvergleich um fast acht Prozent auf 2,55 Milliarden Dollar. Doch der Markt reagierte sensibel und die Aktie gab nach.
Fazit: Starke Position, aber wachsende Erwartungen
Netflix bleibt die Nummer eins im globalen Streaminggeschäft. Doch die jüngsten Zahlen zeigen, dass der Konzern in einem reiferen Markt weniger Spielraum für Überraschungen hat. Gewinnwachstum allein reicht Anlegern nicht mehr, wenn die Dynamik nachlässt. Mit Blick auf mögliche Akquisitionen, neue Formate und internationale Expansion dürfte Netflix aber weiterhin im Fokus der Börse bleiben.
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