Tesla-Aktie unter Druck: Elon Musks SpaceX und xAI greifen beim Cybertruck ein
Die Tesla-Aktie steht erneut im Fokus der Anleger. Der Elektroautobauer kämpft mit massiven Absatzproblemen beim Cybertruck – und greift nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Elon Musks eigene Unternehmen SpaceX und xAI kaufen unverkaufte Fahrzeuge auf.
Absatzkrise beim Cybertruck drückt auf die Tesla-Aktie
Die Verkaufszahlen des futuristischen Pick-ups brechen ein. Während Tesla im ersten Halbjahr 2024 noch rund 25.974 Cybertrucks auslieferte, sank die Zahl in den ersten neun Monaten 2025 auf nur noch 16.907 Fahrzeuge. Das entspricht einem Rückgang um 38 Prozent. Besonders drastisch ist die Entwicklung im dritten Quartal 2025: Mit lediglich 5.385 ausgelieferten Trucks liegt das Minus bei rund 62,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ursprünglich hatte Tesla ambitionierte Ziele von bis zu 250.000 Einheiten pro Jahr angekündigt. Davon ist das Unternehmen weit entfernt. Analysten werten die schwache Nachfrage als Signal, dass der Cybertruck trotz hoher Aufmerksamkeit kein Massenprodukt geworden ist. Das kantige Design und der hohe Preis von über 80.000 Dollar schrecken offenbar viele Käufer ab.
Auch an der Börse zeigen sich die Sorgen. Die Tesla-Aktie reagierte zuletzt volatil und verlor zeitweise über drei Prozent, bevor sie sich leicht erholte. Anleger fragen sich: Kann Musk mit einem internen Rettungsplan das Vertrauen zurückgewinnen?
6 Fakten Artikelzusammenfassung
- Tesla kämpft mit massiven Absatzproblemen beim Cybertruck.
- Nur 16.907 Auslieferungen in den ersten neun Monaten 2025 – minus 38 %.
- SpaceX und xAI kaufen nun hunderte unverkaufte Fahrzeuge.
- Maßnahme entlastet Lager, löst aber keine Nachfrageprobleme.
- Analysten warnen vor interner Umsatzverschiebung im Musk-Netzwerk.
- Anleger beobachten kritisch, ob Tesla echte Kunden zurückgewinnt.
SpaceX und xAI übernehmen hunderte Cybertrucks
Um die Lagerbestände zu reduzieren, greift Tesla auf eine unkonventionelle Strategie zurück. Statt auf neue Kunden zu hoffen, werden die Fahrzeuge von Musks eigenen Unternehmen übernommen. Wie das Branchenportal Electrek berichtet, hat SpaceX – Musks Raumfahrtfirma – bereits mehrere Hundert bis Tausend Cybertrucks bestellt. Auch seine KI-Firma xAI beteiligt sich.
Tesla-Ingenieur Wes Morrill schrieb dazu auf X: „Ich finde es großartig zu sehen, wie die Verbrenner-Fahrzeugflotten von Tesla und SpaceX nun durch den Cybertruck ersetzt werden. Als wir ihn entwickelt haben, war genau das Teil unserer Vision.“
Hinter dieser Maßnahme steht allerdings mehr als nur Symbolik. Für Tesla bedeutet sie kurzfristig eine Entlastung der Lager und eine bessere Produktionsauslastung. Doch der Preis dafür ist hoch: Der Absatz bleibt im eigenen Konzern, statt am freien Markt. Viele Analysten sehen darin eine Art internen Umsatztrick – eine Verschiebung statt einer echten Lösung.
„Wenn ein Unternehmen seine eigenen Produkte kaufen muss, ist das selten ein gutes Zeichen“, kommentierte ein Branchenbeobachter gegenüber Electrek. „Das erinnert eher an eine kosmetische Maßnahme als an eine nachhaltige Absatzstrategie.“
Finanzielle und strategische Risiken für Tesla
Die interne Abnahme der Cybertrucks ist auch finanziell nicht unproblematisch. Einerseits werden kurzfristig Lagerkosten gesenkt, andererseits wird der reale Marktwert des Modells verschleiert. Denn SpaceX und xAI zahlen zwar an Tesla, doch im Musk-Universum bleibt das Geld im selben Netzwerk.
Für Investoren stellt sich daher die Frage, wie viel dieser Umsatz tatsächlich wirtschaftlich relevant ist. Wenn Tesla auf diese Weise seine Quartalszahlen stützt, könnte das Vertrauen in die Bilanztransparenz leiden. Schon bei früheren Quartalen hatten Analysten auf ungewöhnliche Bewertungsmethoden hingewiesen, die Teslas Gewinne aufgebläht haben könnten.
Zudem entsteht ein strategisches Dilemma: Solange Tesla seine Fahrzeuge intern abnimmt, bleibt unklar, ob der Cybertruck am Markt überhaupt konkurrenzfähig ist. Die Kombination aus hohem Preis, begrenzter Alltagstauglichkeit und Produktionsproblemen hat das Modell in eine schwierige Position gebracht.
Auch die Produktionsziele stehen unter Druck. Laut Insidern wurde die Fertigung in der „Gigafactory Texas“ bereits mehrfach gedrosselt. Teile der Belegschaft sollen auf andere Projekte umverteilt worden sein. Die Hoffnung auf eine Stabilisierung bleibt, doch der Markt erwartet handfeste Beweise – nicht nur symbolische Aktionen.
Ausblick: Zwischen Imagepflege und Realität
Kurzfristig sorgt der Schritt, Musks eigene Firmen als Kunden zu gewinnen, für eine gewisse Entspannung. Die Produktionszahlen lassen sich stabil halten, die Lagerbestände sinken. Langfristig jedoch droht der Eindruck, dass Tesla ein Produkt schönt, das am Markt keine Nachfrage findet.
Laut electrive.net hilft die interne Verlagerung zwar, Produktionskapazitäten auszulasten, doch echte Marktnachfrage werde so nicht geschaffen. Für Anleger bleibt entscheidend, ob Tesla in den kommenden Quartalen externe Käufer für den Cybertruck gewinnen kann – oder ob das Modell ein Symbol für die Grenzen der Markenmacht von Elon Musk wird.
Ein Analyst fasste es so zusammen: „Der Cybertruck ist eine technische Demonstration, kein Volumenmodell. Tesla muss jetzt zeigen, dass es nicht nur Innovation, sondern auch Nachfrage erzeugen kann.“
Die Tesla-Aktie dürfte in den kommenden Wochen stark schwanken, je nachdem, ob der Markt diese Strategie als Zeichen der Stärke oder der Schwäche interpretiert. Der Druck auf Musk wächst – und damit auch die Spannung an der Börse.
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