Tesla verbessert Türsysteme nach Kritik

Tesla steht erneut im Fokus der Sicherheitsdiskussion. Nach Vorfällen mit blockierten Türen und einer Untersuchung der US-Behörde NHTSA kündigt der Elektroautobauer Verbesserungen an. Künftig sollen die Türen auch in kritischen Momenten schneller und einfacher zu öffnen sein. Anleger reagieren entspannt, die Aktie legt sogar zu.
Neue Sicherheitspläne nach Problemen
Neue Sicherheitspläne nach Problemen
Tesla hat nach massiver Kritik und Untersuchungen angekündigt, seine Türsysteme sicherer zu machen. Künftig sollen Türen in den Elektroautos auch in Notsituationen einfacher geöffnet werden können. Chefdesigner Franz von Holzhausen sprach im Bloomberg-Podcast von einer Lösung, bei der elektronische und mechanische Technik in einem Knopf kombiniert werden. Das sei intuitiver und helfe Insassen, in Panik schneller zu reagieren. Tesla steht seit Jahren wegen seiner Designentscheidung unter Beobachtung. Viele Modelle setzen auf versenkbare Türgriffe außen und elektrische Knöpfe im Innenraum. Damit will man eine klare Linie im Design zeigen, doch die Technik hat Schwächen, wenn Stromkreisläufe versagen.
Herausforderung bei Unfällen
Das bisherige Türkonzept bereitet besonders dann Probleme, wenn die Stromversorgung ausfällt, etwa nach einem Unfall. In diesem Fall müssen Insassen einen mechanischen Notöffner wie einen Hebel oder ein Seil finden. Je nach Modell kann dieser versteckt sein, etwa hinter einer Verkleidung oder unter dem Sitz. Für Passagiere in Panik ist das kaum nachvollziehbar. Helfer nach Unfällen berichteten mehrfach, dass sie nur schwer zu den Insassen vordringen konnten. Gerade bei Fahrzeugbränden ist Zeit jedoch entscheidend. Experten betonen, dass intuitive Lösungen notwendig sind, damit auch in kritischen Momenten keine Sekunden verloren gehen. Tesla sieht nun Handlungsbedarf und arbeitet an Verbesserungen.
Untersuchung der NHTSA
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA untersucht derzeit Probleme beim Kompakt-SUV Model Y, Baujahr 2021. Neun Fälle sind dokumentiert, in vier davon mussten Eltern die Scheiben einschlagen, um ihre Kinder von den Rücksitzen zu befreien. Nach Erkenntnissen der Behörde lag die Ursache im Stromausfall, durch den die Schlösser nicht mehr funktionierten. Zwar verfügen Tesla-Fahrzeuge über eine eigene 12-Volt-Batterie für Türen, Fenster und Touchscreen, doch auch diese kann in bestimmten Situationen ausfallen. Das Benutzerhandbuch weist zwar auf die Möglichkeit hin, externen Strom an speziellen Punkten anzuschließen, doch das ist im Ernstfall unpraktisch. Für die Behörde ist dies ein gravierendes Sicherheitsrisiko, das nun geprüft wird.
Börse reagiert positiv
Trotz der laufenden Untersuchungen reagierte die Börse gelassen auf die Nachrichten. Die Tesla-Aktie legte im vorbörslichen Handel an der NASDAQ zwischenzeitlich um 1,62 Prozent zu und notierte bei 432,73 US-Dollar. Analysten sehen den Schritt, das Türsystem zu verbessern, eher als positives Signal. Er zeigt, dass Tesla auf Kritik eingeht und Anpassungen vornimmt, ohne das Gesamtbild seiner Produkte zu gefährden. Investoren bewerten die Entwicklungen deshalb nicht als Schwäche, sondern als Teil einer notwendigen Reifung des Unternehmens. Die Diskussion zeigt auch, wie eng Design, Technik und Sicherheit in der Automobilbranche miteinander verbunden sind – und wie stark Anleger auf solche Details reagieren.
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Dieser Artikel dient ausschließlich zur allgemeinen Information und ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Anlagen und Aktien. Infos Unter übernimmt keinerlei Haftung für daraus entstehende Ansprüche.