Broadcom enttäuscht trotz Rekordzahlen beim Gewinn

Broadcom hat als einer der letzten großen US Techkonzerne seine Zahlen für das vierte Geschäftsquartal vorgelegt und dabei auf den ersten Blick überzeugt. Umsatz und operatives Ergebnis legten kräftig zu, dennoch reagierte die Aktie nachbörslich deutlich negativ. An der NASDAQ verlor das Papier rund 4,5 Prozent. Der Grund liegt weniger im operativen Geschäft als in den Details der Gewinnentwicklung.

Im abgelaufenen Quartal steigerte Broadcom den Umsatz von 14,05 auf 18,02 Milliarden US Dollar und übertraf damit die Markterwartungen klar. Auch das bereinigte Ebitda kletterte um 34 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdoppelte sich der Gewinn nahezu auf 8,5 Milliarden Dollar. Diese Zahlen markieren einen neuen Rekord und unterstreichen die starke Position des Konzerns als Chipzulieferer für Apple, Google und große Rechenzentrumsbetreiber.

Doch beim Gewinn je Aktie blieb Broadcom hinter den Erwartungen zurück. Das EPS stieg zwar deutlich von 0,90 auf 1,74 US Dollar, lag aber unter der Analystenschätzung von 1,87 Dollar. Auch auf Jahressicht sorgte dieser Punkt für Enttäuschung. Der Gewinn je Aktie belief sich 2025 auf 4,77 US Dollar, während der Markt im Vorfeld mit 6,75 Dollar gerechnet hatte. Anleger reagierten sensibel auf diese Abweichung, da die Bewertung der Aktie bereits hohe Wachstumsannahmen widerspiegelt.

Positiv fiel hingegen der Ausblick aus. Für das erste Quartal rechnet Broadcom mit einem Umsatzplus von 28 Prozent auf 19,1 Milliarden US Dollar und liegt damit über den bisherigen Markterwartungen. Treiber bleibt der Ausbau von KI Rechenzentren, von dem Broadcom ähnlich wie NVIDIA stark profitiert. Dennoch zeigt die Kursreaktion: In einem anspruchsvollen Marktumfeld reichen Rekordumsätze allein nicht mehr aus. Entscheidend ist, ob Gewinn und Margen die hohen Erwartungen dauerhaft erfüllen.