Börse Aktuell, 03.12.2025: MSCI-Druck auf Strategy – Saylor kämpft um Index-Verbleib und Anlegervertrauen

Der Bitcoin-Pionier Michael Saylor steht vor einer zentralen Bewährungsprobe: Nach einer MSCI-Überprüfung im November gerät sein Unternehmen Strategy wegen neuer Indexkriterien massiv unter Druck. Der Indexanbieter erwägt laut übereinstimmenden Medienberichten ein neues Ausschlusskriterium für Firmen, deren digitale Assets mehr als 50 Prozent der Gesamtvermögenswerte ausmachen. Damit würde Strategy – das weltweit größte Bitcoin-Treasury-Unternehmen – in die Zielzone geraten. Für die Börsen News und die Börse heute zählt vor allem der Stichtag: 15. Januar 2026, wenn MSCI über die Index-Zugehörigkeit entscheidet.

US-Investmentbanken wie JPMorgan und TD Cowen gehen mittlerweile fest von einem Ausschluss aus dem MSCI USA, MSCI World und weiteren Benchmarks aus. Das spürt auch der Markt: Die Aktie verlor in den vergangenen 30 Tagen 26,58 Prozent und schloss zuletzt bei 181,33 US-Dollar. Analysten warnen, dass ein Rauswurf Kapitalabflüsse von bis zu 8,8 Milliarden US-Dollar aus passiven Fonds auslösen könnte – ein Ereignis, das die Liquidität schwächen und institutionelle Anleger verschrecken würde.

CEO Michael Saylor versucht, gegenzusteuern. Via X betonte er, Strategy sei „kein passives Bitcoin-Vehikel“, sondern ein operativer Softwarekonzern mit einem 500-Millionen-Dollar-Geschäft. Die massiven Bitcoin-Bestände seien Teil eines aktiven Treasury-Modells, nicht einer reinen Krypto-Holding. Er verwies außerdem auf digitale Kreditinstrumente im Volumen von 7,7 Milliarden US-Dollar, darunter das Produkt „Stretch“, das variable USD-Erträge generiert. Saylor argumentiert: Nicht die Klassifizierung definiere das Unternehmen, sondern seine Vision eines Bitcoin-basierten Finanz- und Softwaremodells.

Für Anleger stellt sich jetzt die entscheidende Frage: Wie stabil bleibt die Aktie, wenn MSCI tatsächlich den Ausschluss vollzieht – und bietet der Kursrückgang eine Chance oder ein Warnsignal?