NVIDIA trotzt Kursdruck und setzt weiter auf KI
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12.12.2025

NVIDIA trotzt Kursdruck und setzt weiter auf KI

NVIDIA hat erneut Rekordzahlen vorgelegt, doch die Reaktion der Börse fiel überraschend verhalten aus. Der Konzern erzielte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 57 Milliarden US Dollar und übertraf damit die Erwartungen klar. Das Datacenter Geschäft steuerte mit 51 Milliarden US Dollar den Löwenanteil bei. Auch der Ausblick überzeugte: Für das vierte Quartal stellt NVIDIA 65 Milliarden US Dollar Umsatz in Aussicht. Dennoch rutschte die Aktie nach den Zahlen ins Minus. Für CEO Jensen Huang ist das Ausdruck eines überhitzten Erwartungsniveaus, nicht eines nachlassenden Geschäfts.

In einem internen Meeting, über das Business Insider berichtet, zeigte sich Huang ungewöhnlich deutlich. Er kritisierte eine wachsende Skepsis gegenüber künstlicher Intelligenz selbst innerhalb des Unternehmens. Manche Manager würden eine „Anti KI Haltung“ einnehmen und sich von der öffentlichen Debatte über eine mögliche Blase verunsichern lassen. Huang warnte davor, diesen Narrativen zu folgen. NVIDIA befinde sich aus seiner Sicht nicht am Ende eines Zyklus, sondern am Beginn einer neuen technologischen Ära. Gute Zahlen würden derzeit paradoxerweise ebenso negativ interpretiert wie schwächere Ergebnisse, da sie den Vorwurf einer KI Übertreibung nähren könnten.

Huang widerspricht dem klar. Er sieht drei strukturelle Treiber für dauerhaftes Wachstum: das Ende des klassischen Moore Gesetzes, den rasanten Siegeszug generativer KI und den Übergang zu agentischer sowie physischer KI, etwa in der Robotik. CFO Colette Kress unterstrich diese Sicht mit Zahlen. Die Rechenzentren der großen Cloud Anbieter seien ausgelastet, die Pipeline für KI Chips in den Jahren 2025 und 2026 belaufe sich auf rund 500 Milliarden US Dollar. Selbst geopolitische Einschränkungen, etwa der Wegfall von China Umsätzen im Datacenter Bereich, bremsen die Dynamik kaum.

Für Anleger bleibt das Bild ambivalent. Kurzfristig sorgt die extreme Erwartungshaltung für Volatilität. Langfristig spricht die außergewöhnlich hohe Nachfrage nach KI Infrastruktur jedoch für eine weiterhin starke operative Entwicklung. Jensen Huang setzt darauf, dass sich Fundamentaldaten am Ende durchsetzen.

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