Ölpreise erholen sich dank besserer Marktstimmung
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12.12.2025

Ölpreise erholen sich dank besserer Marktstimmung

Die Ölpreise haben sich zum Wochenschluss leicht erholt und damit einen Teil der Verluste vom Vortag wettgemacht. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar stieg um 42 Cent auf 61,70 US Dollar. Auch die US Referenzsorte WTI legte um 42 Cent zu und notierte bei 58,02 US Dollar je Barrel. Auslöser der Bewegung ist weniger eine Veränderung der Angebotslage als vielmehr eine insgesamt freundlichere Stimmung an den Finanzmärkten.

Marktteilnehmer orientieren sich derzeit stärker an der allgemeinen Risikobereitschaft als an fundamentalen Daten. Haris Khurshid von Karobaar Capital sieht die Erholung in einer breiteren Zuversichtswelle begründet, die auch die Aktienmärkte erfasst hat. Anleger greifen wieder vorsichtiger zu, nachdem die Nervosität der vergangenen Tage nachgelassen hat. Diese Stimmung überlagert aktuell Sorgen über ein mögliches Überangebot am Ölmarkt.

Dabei bleiben die strukturellen Risiken bestehen. Die Internationale Energieagentur hatte zuletzt erneut vor einem hohen Angebotsüberschuss gewarnt. Gleichzeitig senkte sie ihre Prognose für das globale Überangebot erstmals seit Mai leicht. Dieser Schritt wurde am Markt als kleines Entlastungssignal gewertet, reichte jedoch allein nicht aus, um eine stärkere Preisbewegung auszulösen. Entscheidend ist vielmehr, dass die Warnungen der IEA derzeit nicht weiter eskalieren und damit keinen neuen Verkaufsdruck erzeugen.

Zusätzlich behalten Investoren geopolitische Entwicklungen im Blick. Die angespannte Lage zwischen den USA und Venezuela sorgt weiterhin für Aufmerksamkeit. Die jüngste Beschlagnahmung eines Öltankers vor der venezolanischen Küste hatte jedoch kaum nachhaltige Auswirkungen auf die Preise. Händler werten den Vorfall eher als regional begrenztes Ereignis ohne unmittelbare Folgen für das globale Angebot.

Insgesamt bleibt der Ölmarkt in einer fragilen Balance. Kurzfristig stützt die bessere Marktstimmung die Preise. Mittel bis langfristig dürften jedoch Angebot, Nachfrage und geopolitische Faktoren wieder stärker in den Vordergrund rücken. Für Anleger heißt das: Die jüngste Erholung ist eher als technische Gegenbewegung zu verstehen denn als Beginn eines neuen Aufwärtstrends.

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